15./16. Juni 2024

Berliner Pokal-Mannschaftsmeisterschaft 2024

Ein Bericht von Thomas Meyer
Foto: Pixabay/TungArt7



Rotation schlägt Bero 3,5 zu 0,5

Es gibt Begegnungen, die für die Entwicklung eines Vereins wichtig sein können, die eine Standortbestimmung sind. Eine solche Begegnung war das Pokalachtelfinale zwischen Rotation Berlin und Berolina Mitte. Beide Vereine mit viel Tradition, bei Bero überdies Spieler, die ihr Handwerk bei Rotation gelernt haben und nun für die Erste Mannschaft unseres Nachbarn an den vorderen Brettern tätig sind. Es heißt Derbyzeit, auf der einen Seite der aufstrebende Neuaufbau um IM Steve Berger, auf der anderen Seite der langjährige Landesligist, der es sich zuletzt in der oberen Tabellenregion der Stadtliga gemütlich gemacht hat. 

Rotation stellt an Brett 1 und 2 seine stärksten Männer, IM Steve Berger (DWZ 2392) und den zweitligaerfahrenen Till Heistermann (DWZ 2177). An Brett 3 kämpft der erfahrene Kämpe unserer Ersten Mannschaft, Martin Viehweger (DWZ 1892), während an Brett 4 Neuzugang Andreas Kuban ins kalte Wasser geworfen wird (DWZ 1743). Andreas soll Brett 1 unserer dritten Mannschaft werden, ein erster echter Härtetest für ihn. Bero Mitte hält mit Andreas Volkmar (2111), Thilo Keskowski (2003), Wolfgang Vandre` (2025) und Spartac Gevorkian (1815) dagegen. 

Da wir an den Brettern oben die besseren DW-Zahlen haben, starten wir erstmalig seit vielen Jahren als Favorit in die Begegnung. Beros Spitzenspieler wagt gegen Steve den Franzosen. Andreas Volkmar ist einer der Berolinen, die bei Rotation zu Spitzenspielern entwickelt worden sind. Dies hilft aber nicht gegen Steve, dessen CDs über diese Eröffnung Pflichtprogramm sind. Steve gewinnt souverän, bereits frühzeitig stehen die Weichen auf Sieg. Till fängt mal mit einem Doppelfianchetto an, ganz sauber wird der Eröffnungsvorteil zum 2 zu 0 gequetscht. Jetzt geht es für Bero nur noch um Schadensbegrenzung, da nach Berliner Wertung das Viertelfinale erreicht ist. Martin führt die weißen Steine im Nimzoinder, souverän holt er den halben Punkt, ist näher am Gewinn als sein Kontrahent. Bleibt Brett 4 um Andreas. Unser Neuzugang zeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Er spielt mit den schwarzen Steinen ein Damenbauernspiel und dies macht er fehlerfrei mit 96%iger Genauigkeit oder wie Steve titelt: eine unfassbar starke Partie. Wir schruppen Bero mit 3,5 zu 0,5 überwältigend.

Die Männer analysieren ihre Partien und sitzen noch lange beieinander, so soll es sein. Apropos Standortbestimmung: Das Losglück meint es nicht gut mit uns. Im Viertelfinale gehen wir mit einer guten Mannschaft an den Start, Matthias Förster und Birk Heimbrodt kommen für Till und Martin. Der Zweitligaaufsteiger Kreuzberg ist noch eine Nummer zu groß für uns. Mit einem wackeren 1 zu 3 scheiden wir aus, wobei Steve Aaron Matthes auf die Bretter schickt. Schachfreund Aaron hatte 2023 die Mitte Open gewonnen und ist mit einer DWZ von 2192 wahrlich kein Fallobst. Aber für unsere Nummer 1 reicht es an diesem Sonntag nicht.

Wir freuen uns schon auf das kommende Jahr.