19. bis 27. April 2025
Berliner Einzelmeisterschaft 2025
Für unseren Verein, den SSV Rotation, waren mit dabei: IM Steve Berger, Andreas Kuban, Andrei Sterin, Herbert Mayer, Danilo Paucksch und Stefan Weigel als stellvertretender Hauptschiedsrichter.
Zufrieden und unzufrieden
Ein Bericht von Herbert Mayer
Wie nach jedem Turnier wird die Bilanz der einzelnen Spieler unterschiedlich ausfallen, so auch der beteiligten Rotations-Kämpen.
Zu Beginn dieses Beitrags ein Blick auf den Turnierbeginn: Es bedurfte einer Gewöhnungsphase auch erfahrener Turnierspieler, um mit dem bisher bei Berliner Meisterschaften nicht praktizierten beschleunigten Schweizer System vertraut zu werden. Der angewandte Modus gab den Spielern, die in der Startrangliste in der ersten Hälfte platziert waren, für die Auslosung (und nur für die Auslosung) virtuell in den ersten beiden Runden einen Punkt zusätzlich, in den Runden 3 - 5 noch einen halben Punkt. Konkret bedeutete das z.B. für die 3. Runde, dass ein Spieler mit Startrang 30 und 1 Punkt (virtuell aber 2 P.) gegen einen Spieler mit Rang 95 und 2 Punkten oder ein Spieler mit Nr. 80 und 1,5 Punkten gegen einen Spieler Nr. 27 mit 0,5 Punkten (virtuell 1,5 P.) ausgelost wurde.
Das beschleunigte System dient dazu, in den ersten Runden Paarungen mit allzu großer Wertungsdifferenz zu vermeiden und hatte in der Meisterklasse den zusätzlichen Effekt, dass Titelnormen besser zu erreichen waren. Sicherlich ist das beschleunigte Schweizer System insgesamt gut, aber dennoch mit etlichen Ecken und Kanten versehen. Es wäre sicherlich kein Fehler gewesen, wenn die Turnierleitung zu Beginn die Spieler über die wichtigsten Modalitäten informiert hätte. Für das nächste Jahr wird bestimmt über den anzuwendenden Modus weiter nachgedacht.
Einziger Rotationsspieler in der Meister-Gruppe war Steve. Er kam am Ende mit 6 Punkten auf Platz 6, da die anderen punktgleichen Spieler auf den Plätzen 3-5 über die bessere Zweitwertung verfügten. Sechster ist nicht schlecht und auch hinsichtlich Startrang 3 akzeptabel, zudem im Hinblick auf die Platzierung anderer IM und GM. Ob er selbst damit zufrieden ist, weil wahrscheinlich mehr möglich war, muss er entscheiden. Gewonnen hat souverän GM Maxim Vavulin (SF), der in den 9 Runden nur zwei Remis abgab. Zweiter wurde der polnische FIDE-Meister Tymon Czernek (ebenfalls SF) mit 6,5 Punkten. Das Triumvirat der Schachfreunde vervollkommnet der Sieger vergangener Jahre Johannes Florstedt auf Platz 3.
Im Qualifikationsturnier blieb es bis zur Schlussrunde sehr spannend, wer sich die Berechtigung für die Meisterklasse erkämpfen kann. Rotations-Spieler griffen in diese Auseinandersetzung nicht ein. Andreas platzierte sich von ihnen am besten: 5,5 Punkte führten zu Platz 25 (Startrang 28), die Performance entspricht etwa seiner Wertungszahl. Auf alle Fälle zufrieden sein dürfte Andrei, der, als 104. gestartet, mit 4,5 Punkten auf Rang 59 einkam. Seine erste ELO dürfte beträchtlich über seiner DWZ liegen, die er um schätzungsweise 60 Punkte verbessert haben dürfte. Zu den nicht Zufriedenen des Turniers gehören der Berichterstatter (Startrang 57, 4,0 Punkte und Platz 68) sowie möglicherweise Danilo (1 Punkt, 112. der Starterliste und als Letzter - es schieden etliche Teilnehmer aus - Platz 108).
Den Aufstieg in die Meisterklasse schaffte Max Teschner (Mattnetz) mit 7,5 Punkten, den mit 7,0 Punkten Zweit- und Drittplatzierten Patrick Böttcher (Zitadelle) und Tim Beyte (Eintracht) fehlt ein halber Punkt zu dieser Norm. Andreas hat die Qualifikation für die B-Klasse erreicht, Andrei und Herbert für die C-Klasse.
Zum Schluss dieser Zeilen nicht zu vergessen, gebührt der Dank dem gastgebenden SW Lichtenrade ebenso wie der Turnierleitung - mit Stefan als stellvertretendem Hauptschiedsrichter -, die das Geschehen ohne Komplikationen über die Runden steuern konnte und für die Live-Übertragung sorgte.
Meisterklasse
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Qualifikationsturnier
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